Villa Lisbeth T.
Erst bin ich am Haus vorbeigefahren, weil ich es nicht gesehen hatte. Es war so zugewachsen, dass ich es nur am daneben verlaufendem Wanderweg erkennen konnte. Es gab einen einfachen Zugang durch eine offene Stalltür. Ich nahm den komplizierten Weg durch ein Fenster. Innen konnte ich mich kaum drehen und wenden. Der Boden war bedeckt von Hausmüll, ich stand ständig auf irgendwelchen Gegenständen. Nur 2-3 Zimmer eigneten sich überhaupt für Motive. Wohl einmalig war die grüne Musterdecke im ehemaligen Wohnzimmer. Überall verstreut lagen Hefte, Bücher und Briefe verteilt. Sie reichten zurück bis in die 50er Jahre. Sensationell auf die Vorschau auf das Fernsehprogramm von 1977 mit dem Hinweis, welche Sendung in Farbe ausgestrahlt wurde! Inklusive Sendeschluss-Zeiten - so war das einmal. Im Garten fristeten 2 Opel Simca ein trauriges Dasein. Der Aufforderung, die Fahrzeuge zu entfernen, ist schon vor Jahrzehnten keiner nachgekommen. Der dunkle Keller hatte zwar einige tolle Motive zu bieten, doch die lagen in ewiger Dunkelheit und wirkten im Taschenlampenlicht nicht wirklich attraktiv. Dennoch vergebe ich das Prädikat sehenswert, aber auch nur, wenn man gerade in der abgelegenen Ecke unterwegs ist.
